Hier finden Sie zur dritten Ausgabe (12.2.1499, GW5047) eine tabellarische Übersicht über die Kapitel, Folia und Holzschnittmeister, die mit der Übersetzung von Hermann Junghans und dem Kommentar von Friedrich Zarncke verlinkt ist.
  • Die dritte Ausgabe wurde zeilengetreu, aber nicht graphemgetreu neu gesetzt. Inhaltlich ist sie ein getreuer Nachdruck der Zweitausgabe, bis auf die hinzugefügte "Verwahrung" (oder "Protestation"), s.u.

  • Der Titelholzschnitt der Erst- und der Zweitausgabe wurde ersetzt durch den Titelholzschnitt der 'Stultifera navis', siehe Synopse von Zweit- und Drittausgabe.

  • Neu hinzu kommt die sog. "Verwahrung", die nach dem Titelholzschnitt (fol. a1r) und vor der Vorrede (fol. a2r) eingefügt wurde und das lateinische Psalmzitat der Erst- und Zweitausgabe ersetzt. In 40 Knittelversen mokiert sich Brant hier satirisch über Raubdrucker und stümperhafte Nachdichter seines 'Narrenschiffs'. Womöglich zielt er hierbei auf die 1494/1495 entstandene Straßburger Bearbeitung, in der ein Anonymus das 'Narrenschiff' um ca. 4000 neue Verse erweitert.
Der digitalen Präsentation der dritten Ausgabe des ‚Narrenschiffs‘ (12.2.1499, GW 5047) liegt das Basler Exemplar zugrunde.

Signatur Basel, Universitätsbibliothek Hauptbibliothek, DA III 4a-2
Katalog Katalogeintrag Swisscovery
Digitalisat e-Rara
XML-Datei XML-Datei im TEI-P5-Format (Narragonien digital)
Anzeige Online-Anzeige in der Synopse (Narragonien digital)

Das Basler Exemplar ist vollständig. Kleinere Beschädigungen auf Bl. 1, 9 und 42 (mit Textverlust; in der digitalen Edition ersetzt durch den Text von Ex. Wien) sowie auf Bl. 75 (ohne Textverlust). Nicht rubriziert, nur das Titelblatt ist koloriert. Zusammengebunden mit der dritten Auflage der 'Stultifera navis' (Basel, 1.3.1498). Provenienz: Prof. Daniel Burckhardt, Basel 1887. Ein (nicht diplomatischer) eText dieser Ausgabe findet sich in Wikisource.

Wir danken der Universitätsbibliothek Basel (Dr. Ueli Dill) für die freundliche Überlassung des Digitalisats.

Die nachfolgenden Angaben fußen auf den Inkunabelverzeichnissen (GW, ISTC usw.) und Bibliothekskatalogen und wurden, soweit möglich, durch Autopsie ergänzt.

1. Bamberg, Staatsbibliothek, Inc.typ.Ic.I.1

Vollständiges, nicht rubriziertes und nicht koloriertes Exemplar. Es gehörte im 17. Jahrhundert dem Bamberger Jesuitenkolleg. Der blindgeprägte Ledereinband wurde in EBDB w000882 = Kyriss 102 gebunden (freundliche Auskunft von Dr. Stefan Knoch, SB Bamberg, 30.10.2020).
>> Katalogeintrag der SB Bamberg >> Digitalisat

2. Basel, Universitätsbibliothek Hauptbibliothek, DA III 4a-2
Das Exemplar liegt der digitalen Präsentation zugrunde und wird oben beschrieben.
>> Katalogeintrag Swisscovery >> Digitalisat bei e-Rara

3. Berlin, Kupferstichkabinett, 2574a/64
Schriftlich angefragt 10/2020, bisher keine Antwort.

4. Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek, Ink.416(4
Bl. 1 und 2 unvollständig rot rubriziert. Auf den Innendeckeln diverse handschriftliche Eintragungen von deutschen und lateinischen Sprüchen. Provenienz: Nikolaus Schlick, wohl aus dem gleichnamigen Grafengeschlecht (um 1600). Vgl. Helmut Deckert: Katalog der Inkunabeln der Sächsischen Landesbibliothek zu Dresden. Ein Bestandsverzeichnis nach den Kriegsverlusten des Jahres 1945. Leipzig 1957, Nr. 166, S. 69. Für die freundliche Auskunft danken wir Frau Kerstin Schellbach, Abt. Handschriften und Alte Drucke, SLUB Dresden.
>> Katalogeintrag der SLUB Dresden >> Kein Digitalisat verfügbar

5. London, British Library, General Reference Collection IA.37957.
>> Katalogeintrag der BL London >> Kein Digitalisat verfügbar

6. Oxford, Bodleian Library, Douce 66
Es fehlen die Bl. k8, m4-5, q5 und r7. Bl. a8 ist eingefügt nach a1, Bl. i8 nach e7, Bl. m5 nach q4. Beschädigt mit Textverlust sind Bl. f6, h8 and v6 . Handschriftlicher Nachtrag des verlorenen Textes auf Bl. h8, k8 und v6. Exlibris von Sebastian Schedel III. (1570-1628; Wappen mit Wahlspruch "Ich lass passiern") und von Francis Douce (1757-1834).
>> Katalogeintrag der Bod-Inc Online >> Exemplarbeschreibung in MEI/ISTC >> Digitalisat der Digital Bodleian

7. Schleusingen, Historische Gymnasialbibliothek auf Schloss Bertholdsburg
Das Exemplar gehörte nachweislich seit dem 17. Jahrhundert zu den Beständen der Bibliothek des Hennebergischen Gymnasiums Schleusingen. Seit den 1950er Jahren ist es verschollen (freundliche Auskunft von Dr. Janis Witowski, 22.9.2020).

8. Strasbourg, Bibliothèque nationale et universitaire, 940
>> Katalog der BNU Straßburg >> kein Digitalisat verfügbar

9. Strasbourg, Bibliothèque nationale et universitaire, 940a
>> Katalog der BNU Straßburg >> kein Digitalisat verfügbar

10. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink 12.H.16
Vollständiges, nicht rubriziertes und nicht koloriertes Exemplar. Keine Beschädigungen, keine Benutzerspuren. Halbledereinband, Blind- und Golddruck (um 1900).
>> Katalogeintrag der ÖNB Wien >> Exemplarbeschreibung in MEI/ISTC >> Digitalisat der ÖNB Wien

Verschollene bzw. verlorene Exemplare .
Das vom GW verzeichnete Exemplar Berlin, SB, Inc 615 ist verloren.